Drogen- und Suchtbericht 2019

Hier erhaltet ihr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen zum Thema Drogen und Sucht. Nachfolgend abgebildet ist das offizielle Handout des Drogen- und Suchtbericht 2019 von Deutschland.

Handout zum Drogen- und Suchtbericht 2019

Tabak (S. 39)

  • Die Raucherquote bei Erwachsenen ist seit 1997 kontinuierlich gesunken: 30-Tage-Prävalenz von 36,8% auf 25,8% in 2015.
  • Der Anteil rauchender Jugendlicher hat sich in den vergangenen 10-15 Jahren um zwei Drittel verringert.
  • Die Raucherquote bei Erwachsenen ist seit 2003 kontinuierlich gesunken und liegt derzeit im Durchschnitt bei ca. 28% (DHS 2019)
  • Der Anteil der Mütter, die während der Schwangerschaft rauchen hat sich in den letzten 10-15 Jahren halbiert.

Wasserpfeifen, E-Zigaretten, E-Shishas und Tabakerhitzer (S. 34-50)

  • Die Risiken des Konsums von Wasserpfeifentabak sind nicht geringer als die von Zigarettentabak, wie die Gegenüberstellung der Schadstoffgehalte im Rauch, bzw. in den Emissionen von Tabakzigaretten, Wasserpfeifen, Tabakerhitzern und E-Zigaretten zeigt (siehe auch DSB 2019Tabelle07).
  • In der Gruppe der 18-bis 25-jährigen Erwachsenen zeigt sich im Zeitraum von 2008 bis 2018 ein deutlicher Anstieg des Konsums von Wasserpfeifen (BZgA September 2019).
  • E-Zigaretten: 6,6 Prozent der jungen Erwachsenen und 4,2 Prozent der Jugendlichen haben in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten konsumiert. Ihr Anteil lag im Jahr 2012 bei 3,9 beziehungsweise 2,6 Prozent (BZgA September 2019).

Alkohol (S.51ff.)

  • Der Pro-Kopf-Verbrauch von Reinalkohol ist in den letzten 40 Jahren zurückgegangen. Im internationalen Vergleich zählt Deutschland allerdings weiterhin zu den Hochkonsumländern. Männer konsumieren nach wie vor mehr Alkohol als Frauen.
  • Der riskante Konsum ging bei Männern in den letzten 20 Jahren leicht zurück, während er bei Frauen weitgehend unverändert blieb. Der riskante Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist seit 2007 um etwa zwei Drittel zurückgegangen und liegt bei beiden Geschlechtern etwa gleich hoch.
  • Der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol trinken, ist in den letzten zehn Jahren ebenfalls gesunken, liegt bei Jungen aber etwa doppelt so hoch wie bei Mädchen.
  • Die Zahl der Todesfälle, die ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingt sind, ist in den vergangenen 20Jahren gesunken, bei Männern wesentlich deutlicher als bei Frauen.

Fetale Alkoholspektrumstörung (FAS/ FASD) (Seite 66ff.)

  • FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder/ Fetale Alkoholspektrumsstörung) und die schwerste Form der Schädigung, das FAS (Fetales Alkoholsyndrom) werden durch den Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft hervorgerufen.
  • Es lässt sich keine unbedenkliche Alkoholmenge für den Konsum in der Schwangerschaft definieren.
  • 10000 Babys werden nach Schätzungen pro Jahr mit alkoholbedingten Folgeschäden in Deutschland geboren, davon 2.000 mit schweren Beeinträchtigungen.

Cannabis (S. 84 ff.)

  • Sowohl bei Jugendlichen als auch Erwachsenen nimmt Cannabis unter den illegalen Drogen weiterhin die prominenteste Rolle ein.
  • Nach einem Hoch der Prävalenzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Beginn der 2000er-Jahre ist der Konsum zurück gegangen. Seit 2011 ist wieder ein leichter Anstieg zu beobachten
  • (450 000 12-17Jährige haben in den vergangenen 12 Monaten Cannabis konsumiert)
  • Bei Erwachsenen zeigen sich wellenförmig verlaufend ansteigende Prävalenzen des Konsums.
  • In den vergangenen Jahren ist der THC-Gehalt des auf dem Drogenmarkt verfügbaren Cannabis weltweit stark angestiegen
  • Der THC-Gehalt (Medianwert)des polizeilich sichergestellten Haschisch lag im Jahr 1996 bei 4,9 Prozent und hat sich bis 2018 mit 16,7 Prozent mehr als verdreifacht.

Internet bezogene Störungen (Seite 104ff.)

  • Nach derzeitiger Schätzung sind 7,1 Prozent der 12-bis 17-jährigen Mädchen und 4,5 Prozent der gleichaltrigen Jungen betroffen. Das sind 270.000 Jugendliche und damit in dieser Gruppe doppelt so viele wie 2011
  • 85% der 12-17-Jährigen nutzen soziale Medien jeden Tag. Die tägliche Nutzungsdauer beträgt im Durchschnitt knapp drei Stunden
  • Gemeinsame Aktion „Leben mit Medien“ mit Berufsverband Kinder- und Jugendärzte: Sechs Tipps für sinnvollen und altersgerechten Medienkonsum

Neue psychoaktive Stoffe (NPS) (Seite 99ff.)

  • Als neue psychoaktive Stoffe gelten Stoffe, die in ihrer Wirkung bekannten Stoffen wie Cannabis, Ecstasy oder Amphetaminen ähneln, aber z.T. eine deutlich höhere Potenz haben (Darreichungsformen: Pulver, Tabletten, Kräutermischungen, Kapseln, ...)
  • Von den 12 bis 17-Jährigen haben 0,1 Prozent schon einmal NPS konsumiert, bei den 18 bis 25-Jährigen waren es 2,2 Prozent.
  • Von den Erwachsenen (18bis 64-Jährige) konsumierten im Jahr 2015 2,8 Prozent schon einmal NPS und im Jahr 2018 2,6 Prozent.

Kinder aus suchtbelasteten Familien (Seite 143)

  • Über drei Millionen Kinder wachsen in Deutschland in suchtbelasteten Familien auf. Die meisten davon, nämlich 2,65 Millionen Kinder, haben einen Elternteil mit einem Alkoholproblem.
  • Auf Beschluss des Deutschen Bundestages hat eine interministerielle Arbeitsgruppe Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Elternerarbeitet (Ergebnisse bis Ende 2019).

 

Hier der Link zum ausführlichen Bericht:

https://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Drogenbeauftragte/4_Presse/1_Pressemitteilungen/2019/2019_IV.Q/DSB_2019_mj_barr.pdf

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